Die Meisterschaften 2015 bedeuteten für Lena Kramm schon mal eine lange Anreise, ging es doch nach Osterburg rund 600 Kilometer nach Norden.
In der dortigen Landessportschule musste Lena Kramm ihre Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Auch für die im Oktober in Dänemark stattfindenden Europameisterschaften war die Deutsche ein wichtiger Meilenstein.
Also nicht nur lange Anreise, sondern auch sportlich ein großer Rucksack der zu tragen war. Zunächst stand am Freitag die offene Klasse und die Vorrunde im Doppel auf dem Programm.
Der Bewerb startete gleich mit einem klaren Ausrufezeichen, was die Spielstärke der Teilnehmer aufzeigt. Marlene Reeg, Lenas Doppelpartnerin und amtierende deutsche Jugendmeisterin, musste sich gleich im Auftaktmatch der ehemaligen DDR Meisterin im Tischtennis geschlagen geben.
Lena spielte sich aber souverän und ohne Satzverlust durch die K.O. Runde bis ins Halbfinale, in dem Sie auf Ihre Nationalmannschaftskollegin Juliane Wolf traf. Der erste Satz war überzeugend, jedoch dann riss der Faden, Lena unterlag mit 3:1 Sätzen und erreichte damit den 3. Platz. Dann ging es direkt in die Gruppenrunde im Doppel. Zusammen mit Marlene Reeg war das der erste Titel den es zu verteidigen galt. Als klare Favoriten angetreten ging an diesem Tag spielerisch nicht viel zusammen, dennoch gab es erst einmal zwei 3:1 Siege, ehe es im Spitzendoppel der Gruppe um den Gruppensieg ging. Die ersten beiden Sätze gingen klar an Reeg/Kramm, denen dann aber komplett der Faden riss und das Spiel an den Gegner abgegeben werden musste. Also keine optimalen Voraussetzungen für den entscheidenden Finaltag.
Aber die Nacht schien Wunder gewirkt zu haben. 4 klare Siege mit nur einem Satzverlust brachten Lena ins Endspiel. Dort wartete wieder Juliane Wolf, die ebenso souverän aufgespielt hatte auf Lena. Juliane erwischte auch wieder einen super Start und gewann Durchgang 1 mit 11:4.
Satz 2 ging an Lena ebenso sicher, bevor der 3. Und 4. Satz knappe Verläufe zum 2:2 brachten. Fünfter Satz, mit Top Beginn für Lena aber Juliane ließ sich nicht abschütteln. Dennoch hatte Lena bei 10:8 Matchbälle, leider konnte keiner verwertet werden. Verlängerung ein toller Block und eine krachende Vorhand brachten Lena den Endstand zum 12:10 und die erste Titelverteidigung.
Hoffentlich laufen die Doppel etwas weniger spannend weiter, denn im Halbfinale wartete erneut mit Wolf und Lenke, ein sehr gut eingespieltes Doppel. Aber heute zeigten Lena und Marlene, warum sie auch international schon einiges gewonnen haben. Absolut klar und locker, spielerisch überzeugend 3:0, erneut Finale, gegen ihre Bezwinger vom Vortag. Aber heute ging einfach alle schnell und sicher ein 2:0, aber diesmal sollte es keine Wende geben. Ohne die kleinste Unsicherheit spielten die beiden ihre Gegner an die Wand und holten sich auch diesen Titel.
(Bericht von Anton Kramm)
